Page 5 - Liga-Journal für Ärzte 2012
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Pressekonferenz der Deutschen Atemwegsliga

„Ist mangelnde Adhärenz bei Atemwegserkrankungen 

ein Kommunikationsproblem?“


Die Deutsche Atemwegsliga entwickelt u. a. Leitlinien nehmen die Informationsangebote kaum wahr. Deshalb 
und Empfehlungen zur Behandlung von Atemwegs­ setzt die Atemwegsliga seit September vergangenen 

erkrankungen, wie z. B. Asthma und COPD. Neben Jahres auf die sozialen Netzwerke Facebook, Twitter und 
den wissenschaftlichen Publikationen veröffentlicht YouTube. Und das Konzept scheint aufzugehen. „Die 
die Liga praxistaugliche Versionen, die dem behan­ Altersverteilung der Besucher unserer Facebookseite 

delnden Arzt einen raschen Überblick geben. „Und zeigt ein Maximum bei den 25­ bis 44­jährigen und die 
dennoch stellen wir fest, dass die Inhalte der Leitlinien
Zahl der Fans nimmt stetig zu“, so Butt. „Unsere Videos 
in der hausärztlichen Praxis nicht oder nur teilweise zur richtigen Inhalationstechnik und zur Lungenfunk– 
umgesetzt werden“, lautete die Eingangsfeststel­ tionsdiagnostik, die ebenfalls zu unserem neuen Kom­ 

lung von Prof. Criée anlässlich einer Pressekonfer­ munikationskonzept gehören, wurden schon mehr als 
enz der Deutschen im Frühjahr dieses Jahres. Die 35.000 mal angeklickt“.
Pressekonferenz fand im Rahmen der Jahrestagung 

der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Dr. Rüdiger Szczepanski gab einen Zwischenbericht zum 
Beatmungsmedizin (DGP) in Nürnberg statt.
Projekt „Gleiche Chancen!? – Asthma in der Schule“. Im 
Rahmen dieses Projektes haben in den vergangenen vier 

Die Aussage basiert auf einer unter der Leitung von Jahren Fortbildungsveranstaltungen für Lehrer in 
Prof. D. Eva Hummers­Pradier im Zentrum Öffentli­ Niedersachen und NRW, gefördert durch die Deutsche 
che Gesundheitspflege der Medizinischen Hoch­ Atemwegsliga, stattgefunden. Neu ist, dass nun auch 
schule Hannover durchgeführten und von der erstmals Referendare im Rahmen ihrer Ausbildungs­ 

Atemwegsliga beauftragten Studie. Im ersten Teil seminare zu den vier Unterrichtsstunden umfassenden 
der strukturierten Befragung wurde das Wissen der Fortbildungen eingeladen waren, Die Teilnehmer wurden 
Hausärzte und Weiterbildungsassistenten zum zu den Themen: Symptomwahrnehmung, Auslöser/­ver­ 

Thema „Asthma“ erfasst. Die 295 Studienteilneh­ meidung, Schulsport und körperliche Belastung, Verhal­ 
mer erreichten nur 58 % (Ärzte) bzw. 57 % (Weiter­ ten in Notfallsituationen, mit dem Ziel geschult, sie für 
bildungsassistenten) der Höchstpunktzahl. Dieses die Erkrankung Asthma zu sensibilisieren. Eine Evaluation 

Ergebnis zeigt, dass nach wie vor Wissensdefizite nach der Veranstaltung und nach sechs Monaten hat 
bei Definition und Diagnostik des Asthma bronchiale gezeigt, dass die Teilnehmer das Wissen verinnerlicht 
vorliegen. Allerdings machen die Zahlen auch die und die Wahrnehmung des Asthmas bei den Schülern 

Bedeutung von Fortbildungen für die Weiterbildungs­ verbessert hatten. „Wir hoffen“, so Szczepanski, „dass 
assistenten, welche als „Zukunftsträger“ eine dieses wichtige Projekt in Lehrerfortbildungen und 
wichtige Rolle in der Versorgung der Patienten Referendariat implementiert werden kann“.
spielen, deutlich.

Traditionell wurde im Rahmen der Pressekonferenz das 
Die Problematik der kommunikativen Erreichbarkeit GlaxoSmithKline Forschungsstipendium für Atemwegs­ 
gerade jüngerer Zielgruppen stellte Frau Dr. Uta erkrankungen verliehen. Der Preisträger, Dr. Jan Hendrik 

Butt, Koordinatorin der Atemwegsliga, vor. Mit dem Storre von der Lungenklinik Köln­Merheim, wird in 
bisherigen Angebot bei Fortbildungsveranstaltun­ seinem Forschungsprojekt der Frage nachgehen, inwie­ 
gen und Informationstagen erreichen die Atemwegs­ weit Schulungsfilme, wie z. B. die Videos der Deutschen 

liga und andere Veranstalter nach Ergebnissen einer Atemwegsliga zur richtigen Handhabung von Inhalati­ 
nicht­repräsentativen Befragung hauptsächlich onsgeräten geeignet sind, das ärztliche Beratungsge­ 
ältere Patienten jenseits des 55. Lebensjahres. spräch effektiv zu unterstützen. In einer Studie mit über 
Jüngere und besonders jüngere gesunde Menschen
130 COPD­Patienten wird Storre diese Fragestellung 

anhand von Checklisten untersuchen.



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