Page 2 - Liga-Journal für Ärzte 2012
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Editorial
Liebe Leserinnen und Leser,
eine der Hauptaufgaben der Deutschen Atemwegsliga ist es, Empfehlungen und
Leitlinien zur Behandlung von Atemwegserkrankungen zu entwickeln. Die Ver
öffentlichung dieser Werke allein reicht aber nicht aus. Unser Ziel ist es vielmehr,
dass die Empfehlungen und Leitlinien Einzug in die tägliche Praxis halten, damit
den Patienten die bestmögliche Versorgung auf dem neuesten Stand der Wissen
schaft zugutekommt. Die Deutsche Atemwegsliga hat in der Vergangenheit u. a.
Leitlinien für die beiden „großen“ Atemwegserkrankungen Asthma und COPD
vorgestellt. Zur optimalen Implementierung haben wir neben ausführlichen wis
senschaftlichen Fassungen auch Kurzfassungen, wie z. B. „Kitteltaschenversio
nen“ für den Arzt in der Praxis erarbeitet. Für Patienten stellen wir die Informatio
nen in verständlicher Sprache zur Verfügung.
Prof. CarlPeter Criée
Und dennoch müssen wir feststellen, dass die Leitlinien in der hausärztlichen Praxis nach wie vor nicht oder
nur teilweise umgesetzt werden. Dabei sind die Hausärzte für die überwiegende Mehrheit der Patienten erste
Anlaufstelle bei Atemwegsbeschwerden. In einer von der Atemwegsliga initiierten und unterstützten Studie
der Medizinischen Hochschule Hannover wurde die Umsetzung der Leitlinien bei Hausärzten untersucht und
mögliche Barrieren und Hindernisse bei der Implementierung wurden erfasst. Im Rahmen einer Pressekonfe
renz beim diesjährigen Kongress der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin haben
wir erste Ergebnisse dieser Untersuchung vorgestellt. Die Studie deckt beim Asthma Wissensdefizite in den
Bereichen Definition, Befund und Diagnostik auf. Hier muss also die Kommunikation mit den Hausärzten an
der Basis noch deutlich verbessert werden.
Auch in der Kommunikation mit den Patienten und der Öffentlichkeit beschreitet die Atemwegsliga neue
Wege. Die Auswertung einer Veranstaltung im Rahmen des Deutschen Lungentages im vergangenen Jahr in
Dresden und die Erfahrungen bei anderen öffentlichen Informationsveranstaltungen haben gezeigt, dass sich
von dem klassischen Informationsangebot bevorzugt Patienten mittleren und höheren Alters angesprochen
fühlen. Besonders junge Lungengesunde sind mit den klassischen Medien für das Thema „Lunge“ kaum zu
sensibilisieren und entziehen sich damit gänzlich der Prävention durch Aufklärung und Information.
Die Atemwegsliga nutzt deshalb seit September vergangenen Jahres die sozialen Netzwerke Facebook,
Twitter und YouTube für die Verbreitung von Informationen rund um das Thema „Lunge“. Dabei geht es nicht
darum, wissenschaftliche Inhalte zu verbreiten. Ziel ist es vielmehr, die Atemwege durch interessante Fakten
und Informationen mehr in das Interesse der Bevölkerung zu rücken. Ergänzt werden diese Inhalte durch
tagesaktuelle Meldungen aus laienverständlichen Sekundärquellen. Der Informationsmix und die Darstellung
der Inhalte scheinen jedenfalls bei jüngerem Publikum anzukommen, wie die Altersverteilung unserer Face
bookseite zeigt.
Unsere neue Kommunikationsstrategie ist nur eines der Themen des vorliegenden LigaJournals. Sie finden
in diesem Heft u. a. auch Informationen über die aktualisierten GOLDGuidelines. Wir wünschen Ihnen eine
interessante Lektüre.
Prof. CarlPeter Criée
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