Page 8 - Liga-Journal für Ärzte 2013
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Bundesverdienstkreuz an 

Hans Dirmeier verliehen


Am 6. März 2013 wurde dem langjährigem Vorsit- 
zenden, Mitgründer und jetzigem Ehrenvorsitzen- 

den der LOT e. V., Hans Dirmeier, in München das 
Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen. Ob- 
wohl Dirmeier an einer Lungenfibrose, die auf eine 

berufsbedingte Asbestose zurückzuführen ist, 
leidet, hat er sich mit seinem Schicksal nicht 
einfach abgefunden. Vielmehr ergriff er mit ande- 
ren zusammen die Initiative, Betroffenen, die wie 

er auf eine Langzeitsauerstoff-Therapie angewie- 
sen sind, aktiv zu helfen. Aus dieser Initiative 
entstand die heutige Deutsche SauerstoffLiga LOT 

e. V. mit fast 2.500 Mitgliedern.

Verleihung des Bundesverdienstkreuzes am Hans Dirmeier hat dafür gekämpft, seine eigene 

Bande an Hans Dirmeier durch die Bayerische schwere Erkrankung und deren Behandlungsmög- 
Sozialministerin Christine Haderthauer
lichkeiten, die seinerzeit auch bei vielen Ärzten 
nahezu unbekannt waren, in Deutschland bekann- 

ter zu machen. Auf unzähligen Tagungen und 
Kongressen hat er überzeugend am eigenen 
Beispiel die Möglichkeiten einer Behandlung 
dargestellt. So ist er vom selbst betroffenen 

Patienten zu einem anerkannten und überaus 
geschätzten Experten geworden. Wir gratulieren 
Herrn Dirmeier herzlich zur Verleihung des Bun- 

desverdienstkreuzes.










Pro-Contra-Debatte der Deutschen Atemwegsliga e. V.

im Rahmen des Bad Reichenhaller Kolloquiums 2013


Am Sonntag des Bad Reichenhaller Kolloquiums lud die Deutsche Atemwegsliga e. V. traditionell zur Pro-Contra- 

Debatte in das Kurhaus ein. Unter dem Vorsitz von Prof. Carl-Peter Criée und Prof. Heinrich Worth standen vier 
interessante Themen zur Diskussion.


Das neue GOLD-Dokument

Prof. Worth eröffnete die Debatte mit einem State- seinem „pro-Statement“ als auch Dr. Kardos, der 

ment für das neue GOLD-Dokument. Er stellte ein- „contra“ vertrat, waren beide Referenten noch einer 
führend klar, es sich bei der GOLD-Guideline keines- Meinung.
falls um eine Leitlinie handelt. Dies bedeutet, dass die 
Mit der Spirometrie allein werden jedoch nicht alle 
darin zusammengefassten Ideen, Hypothesen und Patienten ausreichend diagnostiziert. Die Bodyple- 
Empfehlungen nicht alle evidenzbasiert sind.
thysmografie steht nicht in allen Ländern zur Verfü- 
Normalerweise führen Beschwerden den Patienten gung. Bei der Beschränkung auf die Spirometrie 
zum Arzt. Es ist ein Verdienst von GOLD, dass die werden auf Grundlage der fixed ratio (FEV1/VC) 
Symptomorientierung stärker in den Vordergrund jüngere Patienten unterdiagnostiziert. Manch patho- 

getreten ist. Auch die Einbeziehung der Prognose logischer Befund bei Älteren entpuppt sich hingegen 
hat ihre Berechtigung.
als „normal“. Die LLN (lower limits of normal) sind 
ein epidemiologisch brauchbares System.
In der alten GOLD-Guideline von 2011 wurden die 
Schweregrade anhand der Lungenfunktionsuntersu- Die Exazerbation bezeichnete Prof. Worth als den 

chung festgelegt. Diese Schweregradeinteilung Sargnagel der COPD-Patienten. GOLD berücksichtigt 
haben die meisten behandelnden Ärzte verinner- den Stellenwert der Exazerbation stärker als bisher. 
licht. 2011 – das betonten sowohl Prof. Worth in
Das Vierfelderschema des neuen GOLD-Dokuments 

erfasst alle wesentlichen Variablen der Erkrankung.




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