Lungenärzte warnen vor dem Konsum von E‐Zigaretten
Aus Sicht der Lungenheilkunde kann für die E‐Zigarette keine gesundheitliche Unbedenklichkeit ausgesprochen werden – im Gegenteil: Neueste Studienergebnisse zeigen, dass der Konsum von E‐Zigaretten schädliche Auswirkungen auf die Atemwege hat.
In einer kontrollierten Studie, die gerade online in der angesehenen wissenschaftlichen Zeitschrift CHEST veröffentlicht wurde, haben 30 Raucher über 5 Minuten aus einer E‐Zigarette inhaliert. Dabei stellte sich heraus, dass es dadurch im Gegensatz zu der Kontrollgruppe zu einer sofortigen signifikanten Zunahme einer Atemwegseinengung kam, gemessen mit dem empfindlichen Verfahren der Impulsoszillometrie (IOS). Außerdem zeigte sich ein Abfall der ausgeatmeten Konzentration von Stickoxid (FeNO), einem Marker für die Entzündung der Bronchien.
Damit wird erstmals der bereits vermutete schädliche Effekt von E‐Zigaretten auf die Atmungsorgane nachgewiesen, wofür die Autoren in erster Linie Propylenglykol, aber auch andere Substanzen in den eingeatmeten Dämpfen verantwortlich machen.
Die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) weist darauf hin, dass bereits frühere Studien Hinweise erbracht hatten, dass Propylenglykol die Atemwege reizt.
Die DGP warnt deshalb nachdrücklich, vor dem Konsum von E‐Zigaretten, zumal Studien zum Langzeiteffekt bei wiederholtem Gebrauch der E‐Zigarette noch ausstehen und auch die Reproduktionstoxizität von Propylenglykol noch nicht hinreichend untersucht wurde.
Unabhängig von den gesundheitlichen Folgen, hält die Fachgesellschaft auch den anzunehmenden Nachahmungseffekt für Kinder und Jugendliche für bedenklich.
Ausführliche Informationen zu Themen der Lungenheilkunde finden Interessierte und Betroffene unter www.lungenaerzte‐im‐netz.de.
Quelle: Vardavas CI et al. Acute pulmonary effects of using an e‐cigarette_ impact on respiratory flow resistance, impedance and exhaled nitric oxide. Chest; prepublished online December 22, 2011; DOI 10.1378/chest.11‐2443 Anmerkung des Studienautors: Leider ist im Abstract der Studie ein Tippfehler aufgetreten. Die Untersuchungsgruppe bestand aus Rauchern (s. Originalstudie), nicht wie es fälschlicherweise im Abstract steht aus "healthy non smokers".
Als Ansprechpartner für ein evtl. Interview steht Ihnen Herr Prof. Michael Pfeifer, Generalsekretär der DGP und Chefarzt am Klinikum Donaustauf zur Verfügung. Sie erreichen ihn unter der Telefon‐Nummer: 09403‐80215