Kommentar zum neuen Bericht der WHO und der European Respiratory Society zu chronischen Lungenkrankheiten

Die Welt Gesundheitsorganisation WHO postete kürzlich eine Analyse der Gesundheitsversorgung von Patienten mit Lungenerkrankungen in Europa: zum Bericht der WHO und der ERS zu Lungenkrankheiten

Aus dem Bericht geht hervor, dass selbst in Europa, mit - in den einzelnen Ländern zwar verschiedenem – aber im Vergleich zur „Rest der Welt“ gutem Gesundheitssystem große Defizite bei der Versorgung von Patienten mit Lungen- und Atemwegserkrankungen bestehen.

Die wichtigsten Mängel sind:

  • Bei zunehmender Luftverschmutzung und mindestens gleichbleibendem – wenn nicht durch den auch gefährlichen e-Zigarettenkonsum sogar ansteigendem Tabakrauchverhalten, durch den Klimawandel steigt immer mehr die Anzahl der Betroffenen mit Atemwegs- und Lungenerkrankungen in Europa; dies gilt auch für Deutschland.
  • Defizite werden auch bei der Diagnostik ausgemacht. Obwohl wir in Deutschland eine vergleichsweise gute medizinische Infrastruktur haben, bleibt hierzulande jeder zweite Fall von chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) nicht diagnostiziert. Hinzu kommt, dass manche Patienten mit Asthma oder COPD diagnostiziert werden, obwohl die Ursache ihrer Beschwerden ganz wo anders liegt. Herzschwäche oder extreme Fettsucht kann zum Beispiel ebenfalls Atembeschwerden auslösen.
  • Im Vergleich zu den Herzerkrankungen oder zum Krebs haben die Lungenerkrankungen politisch keine Lobby. Die WHO beklagt, dass diese Krankheiten in Europa von der politischen Tagesordnung – ungeachtet ihrer persönlichen, ökonomischen und gesellschaftspolitischen Bedeutung – zunehmend verschwinden.

Die Deutsche Atemwegsliga versteht sich als ein Anwalt der Patienten mit Lungen- und Atemwegserkrankungen. Sie werden viele nützliche Informationen zu Ihren Fragen auf unserer Webseite finden: www.atemwegsliga.de

Autor: Dr. Peter Kardos, Frankfurt am Main

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