Deutsche Atemwegsliga verleiht Forschungsstipendium für Klinische Pneumologie

Dr. med. Sebastian Bode, Freiburg, ist Empfänger des diesjährigen GSK-Forschungsstipendiums für Klinische Pneumologie. Ziel seines Projektes ist es, möglichst früh eventuelle pneumologische Komplikationen nach allogener Stammzelltransplantation zu erkennen. Das mit 10.000 € dotierte Stipendium wurde am 21. Juni 2015 im Rahmen des Bad Reichenhaller Kolloquiums von Prof. Dr. med. Heinrich Worth, dem stellvertretenden Vorsitzenden der Deutschen Atemwegsliga und Dr. Markus Michael Müller, Head Regional Medical Advisors Pneumologie bei GlaxoSmithKline verliehen.
In das Projekt sollen ca. 15-20 Patienten, die eine allogene Stammzelltransplantation am Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin Freiburg erhalten, prospektiv über 18 Monate eingeschlossen werden. Dabei sollen Multiple breath washout und klassische Lungenfunktionstests mit weiteren klinischen und laborchemischen Parametern verglichen werden. Die Deutsche Atemwegsliga gratuliert dem Stipendiaten und wünscht Bode und seinem Forschungsteam viel Erfolg, damit ihre Arbeit in Zukunft dazu beiträgt, die Lungenfunktion von Patienten nach überstandener allogener Stammzelltransplantation zu erhalten.
Pulmologische Komplikationen nach hämatopoetischer Stammzelltransplantation sind selten, weisen jedoch eine signifikante Morbidität und Mortalität auf, erläutert Prof. Worth. Ein von Donor T-Zellen vermitteltes Erkennen von Empfängerantigen auf Lungenepithelzellen im Rahmen einer Graft versus Host Disease (GvHD) kann zu Bronchiolitis obliterans (BO), einem Bronchiolitis obliterans Syndrom (BOS) und rezidivierenden Infektionen führen. Diese bedeuten schwerwiegende Komplikationen im Langzeitverlauf. Die Frühdiagnose der Bronchiolitis obliterans und ein rascher Therapiebeginn sind wesentliche Voraussetzungen für die Verbesserung der Überlebenswahrscheinlichkeit.

Die Spätfolgen beginnen oft schleichend und stellen daher eine große diagnostische Herausforderung dar. Pathologische Veränderungen der Lungenfunktion mithilfe von Spirometrie oder Bodyplethysmographie lassen sich oft erst bei einer vorhandenen klinischen Symptomatik feststellen. Mittels Multiple breath washout können Veränderungen der kleinen Atemwege nach Stammzelltransplantation früher erkannt werden. Patienten erhalten dann eine immunsuppressive Therapie, die der Entwicklung einer Bronchiolotis obliterans entgegen wirkt.

Zurück