Derzeit noch keine Alternative für Treibgas-Inhalatoren

„Insbesondere für die am schwersten Erkrankten könnte dann keine sichere Therapie mehr gewährleistet werden. Das gilt auch für künstlich beatmete Patienten“, sagt Professor Torsten Bauer, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP). Deshalb appellieren die Deutsche Atemwegsliga e.V., die DGP, die Deutsche Lungenstiftung, der Bundesverband der Pneumologen, Schlaf- und Beatmungsmediziner und der Verband pneumologischer Kliniken nun an die Europäische Kommission, eine Ausnahmeregelung für die Herstellung treibgasbetriebener Dosieraerosole bis 2030 zu erteilen. 

Für die überwiegende Mehrzahl der inhalativen Medikamente stehen vier verschiedene Inhalationssysteme zur Verfügung:

  • Treibgas betriebene Dosieraerosole
  • Sprühvernebler (System ohne Treibgas)
  • Pulver-Inhalatoren
  • elektrische Vernebler

In der Anwendung hat jedes dieser recht komplexen Systeme Vor- und Nachteile. Nicht jedes Medikament steht in jedem beliebigen Inhalationssystem zur Verfügung. Nicht jeder Patient kann jedes System benutzen. Bereits geringe Bedienungsfehler in der Inhalationstechnik beeinträchtigen die Therapie oder heben die Deposition des Medikamentes in der Lunge auf.
Deshalb stellt die Deutsche Atemwegsliga zahlreiche Videoanleitungen sowie einen Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten der Inhalation online zur Verfügung:
⇒ www.atemwegsliga.de/richtig-inhalieren/zu-den-videos.html
⇒ Auswahl des Inhalationssystems

Angewiesen auf Inhalatoren mit Druckgasen sind in Deutschland neben rund 3,5 Millionen Menschen mit medikamentös behandeltem Asthma auch 2,6 Millionen Patienten mit dauerhaft verengten Atemwegen durch die chronische Lungenerkrankung COPD. Auch für die Inhalationstherapie im Notfall sind treibgasbetriebene Dosieraerosole derzeit in den allermeisten Fällen nicht zu ersetzen.

⇒ Statement der Fachgesellschaften Pneumologie 2022: 76(10): 669-670

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Geschrieben von Redaktion | Zuletzt bearbeitet am 31.10.2022 07:52